Südafrika

Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist das Kap der Guten Hoffnung eine wichtige Station auf dem Weg nach Indien. Neben einigen Ankerplätzen gab es jedoch keine Bemühungen, die Küste zu besiedeln. Als im späten 16. Jahrhundert die Engländer und Holländer die Führung im Asien-Handel mit der East-India-Companies (EEIC, VOC) übernahmen, wurde das Kap zu einem strategisch wichtigem Punkt.

1619 besprachen englische und holländische Handelshäuser eine Zusammenarbeit bei der Gründung einer Niederlassung am Kap.

1647 Das holländische Handelsschiff Nieuw Haerlem lief in der Granger Bay auf Grund. 62 Matrosen blieben für ein Jahr dort, um die Region zu erkunden. Die Berichte der Seeleute über die Kapregion waren positiv: gute Wasserversorgung, fruchtbare Böden und auch die indigenen Khoikhoi (Quelle: Wikipedia Khoikhoi, auch Koikoin, Khoekhoen, „wahre Menschen“, ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe kulturell und sprachlich eng miteinander verwandter Völker in Südafrika und Namibia. Zusammen mit den San bevölkerten sie bei der Ankunft der ersten Europäer den Westen des südlichen Afrika. Während die San traditionell Jäger und Sammler waren, betrieben die Khoikhoi vor allem saisonale (transhumante) Wanderweidewirtschaft mit Rindern. Beide sind indigene Völker Afrikas und werden unter der Bezeichnung Khoisan zusammengefasst. Als einzige ethnische Gruppe der Khoikhoi haben sich die Khoisan sprechenden Nama in Namibia erhalten. Deren Unterstamm Orlam spricht einen Dialekt des Afrikaans, der viele Elemente aus den Khoi-Sprachen aufgenommen hat.) zeigten freundlich.

1648 Bei der Schiffsbelegschaft, die die Gestrandeten abholen sollte, war auch der junge Kaufmann Jan van Riebeeck. Jan Anthoniszoon van Riebeeck, geboren am 16. April 1619 in Culemborg, Niederlande und gestorben am 18. Januar 1677 in Batavia, im heutigen Jakarta) war niederländischer Schiffsarzt und Kaufmann. zunächst Von 1639 bis 1648 arbeitete van Riebeeck als Arzt („chirurgijn“ = Chirurg: in den Niederlanden bis etwa 1800 die Bezeichnung eines Arztes, weil er mangels Spezialisten auch Operationen durchführte) in Ostasien, unter anderem auf Deshima in Japan.

1651 Van Riebeeck wurde im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie Leiter einer Expedition nach Südafrika.

1650 entschloss sich die VOC eine permanete Niederlassung am Kap zu gründen

1652 erreichten die Schiffe am 6. April das Kap der Guten Hoffnung. Van Riebeecks Leute sollten einen Stützpunkt anlegen, um die Versorgung der Handelsschiffe der Handelsgesellschaft mit Lebensmitteln sicherzustellen. Sie bauten das Fort de Goede Hoop am Fuß des Tafelbergs und begannen, Obst und Gemüse anzubauen und mit den Einheimischen zu handeln. In kurzer Zeit wurde ein von Erdwällen umgebenes Fort, mit dem ausserhalb gelegenen Company Garden für Gemüse, errichtet.

1652 am 17. Dezember entdeckte Jan van Riebeeck als erster Europäer einen Kometen von südafrikanischem Boden aus, den Kometen C/1652 Y1. Am 20. November 2002 wurde der Asteroid (9239) van Riebeeck nach ihm benannt. Die südafrikanischen Orte Riebeek Kasteel und Riebeek West erhielten ihren Namen nach ihm.

1657 sah er sich gezwungen, Sklaven aus Java und Madagaskar kommen zu lassen. Der Garten wurde vergrößert, zahlreiche importierte Pflanzen und Bäume wurden angepflanzt.

1659 wurde zum ersten Mal aus Kaptrauben Wein gepresst. Die südafrikanische Weinbau-Kultur begann.

Inzwischen hatten sich auch einige der Angestellten der Company selbständig gemacht und eigene Farmen entlang des Liesbeeck-Rivers gegründet, um dort ebenfalls Obst und Gemüse anzubauen. Einige der freien Bürger arbeiteten als Handwerker und man überredete van Rieebeeck dazu, auch Häuser und Werkstätten am Hafen zu genehmigen. Bald gab es vier Straßen gesäumt mit Gebäuden, der Beginn von Kapstadt.

Bald war klar, daß die einheimischen Khoikhoi zwar Rinder und Schafe zur Fleischversorgung liefern konnten, aber kein weiteres Interesse an der Aufbauarbeit hatten und van Riebeeck somit über zu wenig Arbeitskräfte verfügte.

Wenige Jahre später sieht das Ganze schon anders aus. Der Stützpunkt verursacht zu hohe Kosten. Die Bevölkerung der Außenstelle soll sich daher in der Zukunft möglichst selbst versorgen. Die VOC vergibt gezielt Land an Ausreisewillige, die sich in der Gegend um Kapstadt ansiedeln und dort ihre neue Heimat finden.

1662 Van Riebeeck ging zurück nach Niederländisch-Indien, wo er mehrere Ämter innehatte, bis er 1677 starb. Als van Riebeeck im März 1662 das Kap verließ, um im Osten die Kommandatur von Malacca zu übernehmen, hatte sich das Kap verändert: knapp 200 Europäer, Sklaven aus Asien und Afrika, Farmen entlang der Halbinsel, ein Fort und eine Mole.

1679 wird mit Stellenbosch eine zweite Siedlung gegründet.

1767erreichte Johann Carl Gottlob HÖFER aus Plauen das Kap.

HÖFER/HOEFFER, Johann Carl Gottlob, also called HEVER (S Hoever in CJ 1335:136). – Plauen. Arr. 1767 as so., b. 1782. +23.4.1806 at the age of 59. (GMR 1768-82; Rq. 1782:60; Inv. O.C. 25:25.)

CJ Records of the Court of Justice (Not included in J. Hoge’s list of abbreviations.)
arr. arrived
b. received burgher rights
so. soldier
GMR Generale Monsterrollen
Rq. Requests
Inv. O.C. Inventarissen – Weeskamer

1794 ist die VOC Bankrott.

1795 übernehmen die Engländer die niederländischen Stützpunkte am Kap als Kronkolonie des britischen Empires ein.

1806 wird nach einem vierjährigen Intermezzo durch die Holländer der Status als britische Kronkolonie endgültig gefestigt. Bevor 1806 die Kapkolonie in britische Hände überging, waren die Holländer der größte politische und bevölkerungspolitische Gruppe und Holländisch war die Umgangssprache der Bevölkerung. Außer den Holländern gab es französischen Hugenotten, Deutschen, die indigenen Khoikhoi und malayische Sklaven. Fast alle Europäer kamen als unverheiratete Soldaten oder Angestellte der VOC in der Kap an. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wächst die kleine Kapkolonie stetig. In Kapstadt werden Siedlungsbereich und Festung kontinuierlich erweitert.

Europäische Kolonialherren und Rassentrennung prägen die jüngere Geschichte Südafrikas. Erst mit der Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes im Jahr 1994 sind Schwarze und Weiße zumindest vor dem Gesetz gleichgestellt.

In relativ kurzer Zeit entwickelte sich aus dieser Niederlassung die Stadt Kapstadt, die erste dauerhafte Siedlung von Europäern auf südafrikanischem Boden. Kapstadt (englisch Cape Town, afrikaans Kaapstad, isiXhosa iKapa) ist eine der größten Städte Südafrikas. Seit 2004 bildet sie den ausschließlichen Sitz des südafrikanischen Parlaments. Kapstadt ist die Hauptstadt der Provinz Westkap und ist der Kernort der City of Cape Town Metropolitan Municipality, die Metropolgemeinde um Kapstadt. Als von der Statistik erfasster Ort (Main Place) hatte Kapstadt im Jahr 2011 433.688 Einwohner.

Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgt ein erster Stopp der Einwanderung aus Europa. Das Land ist zu dicht besiedelt, um noch mehr Menschen aufnehmen zu können. Stattdessen werden immer mehr Sklaven importiert, die auf den Feldern der weißen Bevölkerungsgruppen arbeiten müssen.